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Pressemitteilung

Der Verein ehemalige Viktoria Kaserne e.V. lädt ein zum Pressegespräch

von viktoria zu fux – denkXmal Ein dunkles Stück Altona – aufgearbeitet im Kollektiv: Die Polizei- und Militärgeschichte der ehemaligen Viktoria-Kaserne in Altona in einer neuen Ausstellung

Sehr geehrte Damen und Herren,

als rund 100 Menschen 2013 in den Räumen der ehemaligen preußischen Kaserne am Zeiseweg die fux Genossenschaft gründeten, stand eine Frage von Beginn an auf der Tagesordnung: Wie umgehen mit einem preußischen Kasernendenkmal?

Durch die Nutzung als bezahlbarer Ort für Kulturschaffende, kleine Gewerbe, Bildungs- und andere Einrichtungen hat die fux eG einen neuen Geist in die ehemalige Viktoria-Kaserne einziehen lassen, mit der autoritären Tradition gebrochen und hoffentlich mit solidarischen und selbstverwalteten Strukturen die Keimformen einer gerechteren Gesellschaftsordnung einziehen lassen.

Unter dem Titel denkXmal eröffnet der Verein ehemalige Viktoria-Kaserne e.V. zusammen mit der fux-Genossenschaft am Tag des offenen Denkmals eine Ausstellung, in der 140 Jahre Nutzungsgeschichte Revue passieren. In gemeinsamer intensiver Auseinandersetzung und Recherche hat ein Team von Historiker*innen, Künstler*innen und Illustrator*innen aus dem Haus die Aufarbeitung der Gebäudegeschichte und seiner Nutzung geleistet und konzeptionell sowie gestalterisch umgesetzt.

Am Ende gab es zahlreiche neue Erkenntnisse – etwa zur Nutzung der Kaserne während des Nationalsozialismus und zur Beteiligung der zum Teil hier stationierten Polizeibataillone am Holocaust. Aktuelle postkoloniale Diskurse wie auch sozialkritische Interventionen und Alltagsgeschichten fließen ein. Es geht um preußischen Militarismus im Deutschen Kaiserreich, Novemberrevolution und Altonaer Blutsonntag. Während des Nationalsozialismus war hier die Gestapo Schleswig-Holsteins stationiert; jüdische Bürger*innen ohne deutschen Pass wurden 1938 von der Reit- und Exerzierhalle aus an die polnische Grenze deportiert; Hamburger Polizisten spielten eine aktive Rolle beim Genozid an den europäischen Jüdinnen und Juden. Es geht aber auch um die Obdachlosenasyle der Nachkriegszeit, die Zwischennutzungen durch die Uni Hamburg und den Kulturverein Frappant e.V., die schließlich in der Übernahme durch die fux eG münden.

Pünktlich zum diesjährigen Tag des Denkmals am 13. September 2020 präsentieren wir das Ergebnis diese Arbeit in Form einer Treppenhausausstellung der Öffentlichkeit. Ihnen möchten wir das Konzept und die hier verarbeiteten Erkenntnisse vorab vorstellen und laden sie herzlich ein zum Pressegespräch am
Freitag, dem 11.9.2020, um 11 Uhr im Hinterhof der ehemaligen Viktoria Kaserne (mit einem Zeltdach geschützt, aber Freiluft), Bodenstedtstr. 16, 22765 Hamburg

Als Gesprächspartner*innen stehen Ihnen Andreas Ehresmann, Ausichtsrat fux eG & Leiter der niedersächsischen Gedenkstätte Sandbostel; Wolfgang Kopitzsch, Historiker & ehemaliger Hamburger Polizeipräsident; Christoph Lohse (Ausstellungskonzept), Theo Bruns (Redaktion) und Lena Hällmayer (Illustration) zur Verfügung.

ags/ag_denkxmal/pm_eroeffnung.txt · Zuletzt geändert: 2021/08/27 14:22 von fux.alle